Lesezeit: 4 min | Juni 2023

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Editorial

iF Trend Report 2023: Der größte Akteur der Konnektivität ist das Metaverse

Wir sind heute vernetzter denn je, die reale und virtuelle Welt verschmelzen zunehmend. Das Metaverse ist hierbei das Stichwort - lesen Sie in dieser exklusiven Zusammenfassung unseres iF Design Trend Reports 2023, welche Rolle Designer dabei spielen und was ein echter Metaverse-Profi zu sagen hat.

Dies ist der erste Teil einer Serie von exklusiven Ausschnitten aus unserem neuen iF Design Trend Report 2023. Lesen Sie hier alles, was Sie über das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Zukunftsinstitut in Frankfurt wissen müssen!

Metaverse - das "next big thing"?

Als um die Jahrtausendwende der Begriff Web 2.0 die Runde machte, fragten sich die ersten Vordenker bereits, welche Innovation "the next big thing" werden würde. Inzwischen scheint kaum ein Konzept so vielversprechend wie das Metaverse.

Die Grundidee des Metaversums klingt vielversprechend: Menschen besuchen nicht mehr einzelne Seiten oder Plattformen, sondern virtuelle Welten, die sie mit Hilfe von Avataren betreten. Sogenannte Überlagerungen von realer und virtueller Welt, zum Beispiel durch ortsfest verankerte und zeitlich kontinuierliche Hologramm-Projektionen, könnten der nächste Showstopper werden.

Doch wie wird sich das Metaversum in Zukunft entfalten? Handelt es sich um eine Vision, oder wird die Idee aufgrund der vielen Marketingmöglichkeiten überbewertet? Marken wie Samsung, Hyundai, Bang & Olufsen, BMW oder Xiaomi schaffen mit Hilfe von Metaversen neue Nutzererfahrungen: Brand Spaces, Brand Events oder NFTs kommunizieren die Marke auf eine völlig neue Art und Weise.

Kopieren wir reale Produktwelten einfach ins Virtuelle oder erweitern wir sie um zusätzliche digitale Angebote, um Unternehmensgewinne zu erzielen? Oder tragen Designer dazu bei, sie zu einer Bereicherung zu machen und einen Mehrwert für das tägliche Leben zu schaffen?

Nachhaltig erfolgreich werden daher nur solche Lösungen sein, die durch virtuelle Welten für Produkten und Dienstleistungen einen echten Mehrwert generieren. Virtuelle Lösungen brauchen einen direkten Bezug zur realen Welt - die Anwendung wird Teil eines Netzwerks und geht eigenständige Beziehungen zu ihrer Umgebung ein.

Diese Beziehungen zu schaffen und zu gestalten, wird eine zentrale Aufgabe der Produktgestaltung sein.

Das erste Metaverse für einen guten Zweck

Im Jahr 2021 nutzte der WWF Deutschland mit der Kampagne "Non-Fungible Animals" von Künstlern gestaltete NFTs, um auf den Artenschutz aufmerksam zu machen. In der Metaverse-Ausstellung #OceanDetox, die im September 2022 eröffnet wurde, konnten sich die Nutzerinnen und Nutzer in der von der Künstlergruppe Savespecies geschaffenen virtuellen Welt bewegen, um diese spielerisch zu erkunden.

Interview-Auszug: d'strict's Victor Choe über das Metaversum

iF: Vor einem Jahr überraschte die südkoreanische Regierung die Welt mit der Ankündigung, dass sie mit einem Fonds in Höhe von 170 Millionen Dollar in das Metaversum investieren würde. Für südkoreanische Designer scheint es so einfach wie nie zuvor zu sein, in das Metaversum einzusteigen. Was sollten Unternehmen beachten, wenn sie in das Reich der Virtualität eintreten?

Victor Choe: Virtual Reality und das Metaversum haben in den letzten zwei Jahren große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregt, aber das Konzept zieht schon seit über einem Jahrzehnt Designer und Unternehmen weltweit an. In der Vergangenheit waren die eingeschränkte Nutzbarkeit und die hohen Kosten der VR-Technologie Hindernisse für eine breitere Akzeptanz. Jüngste technologische Fortschritte wie Blockchain und KI sowie eine allmähliche Senkung der Kosten haben jedoch das Potenzial von VR in verschiedenen Bereichen erhöht.

Dennoch gibt es immer noch Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, wie z. B. Einschränkungen bei der Benutzerfreundlichkeit und die Kosten. Um erfolgreich zu sein, müssen sich die Akteure darauf konzentrieren, die Benutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit zu verbessern und kostengünstige Lösungen für den gesamten Produktions- und Betriebsprozess zu finden. Es ist wichtig zu erkennen, dass die meisten der aktuellen Virtual-Reality-/Metaverse-Dienste keine benutzerfreundliche Schnittstelle haben und eine Design- und Kunstperspektive aufweisen, die nicht mit den Erwartungen der Nutzer übereinstimmt.

"Daher besteht die wichtigste Aufgabe darin, eine Servicestruktur mit einer design- und kunstmarktfreundlichen Grammatik, innovativen Lösungen zur Überwindung aktueller technologischer Beschränkungen und neuen, nützlichen Erfahrungen aus der Nutzerperspektive bereitzustellen, die mit den empirischen Gesetzen des Metaversums in Einklang stehen."

Victor Choe, Vizepräsident d'strict und Geschäftsleiter von ARTE NFT

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